Die Zehn Gebote – in Bildern nach Luther 1545
In dieser Bildreihe widmet sich Stefan Klausewitz den Zehn Geboten in einer zeitgenössischen, digital ausgeführten Grafikserie.
Formal angelehnt an Luthers Bibelausgabe von 1545 und inspiriert von der Sprache und Gestaltung frühneuzeitlicher Drucke, übersetzen die Werke die Gebote in kraftvolle Bildzeichen zwischen Ernst, Ironie und gesellschaftlicher Relevanz.
Die Serie ist eine künstlerische Reflexion über Moral, Macht und Mitmenschlichkeit – visuell verdichtet, grafisch zugespitzt, theologisch verankert.

ie zehn Gebote- Das erste Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das erste Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das zweite Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das zweite Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das dritte Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das dritte Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das vierte Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das vierte Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das fünfte Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das fünfte Gebot- Digital Art 2024
1. Gebot – „Du solt nicht andere Götter haben.“
In dieser an den mittelalterlichen Holzschnitt angelehnten Grafik steht links eine rot gefasste Teufelsgestalt, in der Hand eine Fahne – Sinnbild seines Herrschaftsanspruchs über diejenigen, die sich von Gott abwenden. Die Fahne ist das Gegenbild zur Siegesfahne Christi und steht hier für falsche Götter, trügerische Ideale und die Macht des Bösen. Rechts empfangen kniende Menschen die Gesetzestafeln aus der Hand eines Engels, in anbetender Haltung allein dem wahren Gott zugewandt. Das Gebot ruft dazu auf, Gott über alles zu stellen und keine anderen Mächte, Werte oder Bindungen an seine Stelle treten zu lassen – ein kompromissloses Bekenntnis, das in der Luther-Formulierung von 1545 eine eindringliche Wucht entfaltet.

2. Gebot – „Du solt Gottes Namen nicht vergeblich führen.“ Die Grafik zeigt eine Szene voller Spannung: Menschen sitzen am Spieltisch, Würfel und Karten liegen ausgebreitet. Über dem profanen Tun wird ein Kruzifix in die Auseinandersetzung hineingehalten – Symbol dafür, dass der heilige Name und das Heilsgeschehen Christi in unwürdige, leichtfertige Zusammenhänge gezogen werden. Das Gebot warnt davor, den Namen
Gottes zur Täuschung, zum Schwur oder gar im Spiel zu missbrauchen. Es mahnt, Gottes Namen mit Ehrfurcht zu tragen und ihn nicht mit dem Zufälligen oder Beliebigen zu vermischen.

3. Gebot – „Du solt den Feyertag heiligen.“
Die Darstellung zeigt einen Bauern im Gespräch mit dem Teufel. In dessen Hand liegt eine Axt, Symbol für Arbeit und Mühsal. Der Mensch jedoch scheint abwehrend oder erklärend die Hand zu heben – als Zeichen dafür, dass er die Forderung nach ununterbrochener Arbeit zurückweist. Das Gebot fordert, den Feiertag zu heiligen: nicht nur durch Arbeitsruhe, sondern indem der Mensch Zeit findet für Gottes Wort und für die Erneuerung seiner Seele.

4. Gebot – „Du solt dein Vater und Mutter ehren.“
Das Bild zeigt eine familiäre Szene: Eltern und Kinder sitzen einander zugewandt, die Hände gefaltet, die Gesten von Achtung und Gespräch geprägt. Die Architektur im Hintergrund mit gotischen Fenstern erinnert an die Kirche – ein Hinweis darauf, dass die Achtung vor den Eltern nicht nur eine soziale, sondern auch eine geistliche Dimension besitzt. Das Gebot mahnt zur Dankbarkeit, zum Respekt und zur Fürsorge gegenüber Vater und Mutter. Es verbindet Generationen und trägt die Ordnung Gottes in das menschliche Miteinander.

5. Gebot – „Du solt nicht tödten.“
Die Szene zeigt einen gewaltsamen Übergriff: Zwei Menschen stehen einander mit gezückten Waffen gegenüber, während der Teufel von hinten ein Schwert reicht – Sinnbild dafür, dass Mord und Totschlag als Versuchung aus dunkler Quelle stammen. Das Gebot stellt das Leben unter den besonderen Schutz Gottes. Es verbietet nicht nur den offenen Mord, sondern erinnert daran, dass jede Form von Gewalt, Hass oder Missachtung des Lebens gegen den Willen Gottes gerichtet ist.
ie zehn Gebote- Das sechste Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das sechste Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das siebte Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das siebte Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das achte Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das achte Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das neunte Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das neunte Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das zehnte Gebot- Digital Art 2024
ie zehn Gebote- Das zehnte Gebot- Digital Art 2024
6. Gebot – „Du solt nicht ehebrechen.“
Das Bild zeigt Mann und Frau in einer intimen Umarmung, losgelöst von jeder Zurückhaltung. Die kantig-holzschnittartige Formensprache macht die Szene drastisch und klar – Begierde und Verführung stehen im Vordergrund. Das Gebot ruft zur Treue in der Ehe und zur Reinheit in Beziehungen auf. Ehebruch ist hier nicht nur als körperlicher Akt, sondern als Bruch von Vertrauen, Verbindlichkeit und Gottesordnung dargestellt.

7. Gebot – „Du solt nicht stelen.“
Die Grafik zeigt eine Szene voller Bewegung: Ein Mann schreitet voran, während ihm ein anderer verstohlen in den Geldbeutel greift. Über beiden schwebt der Teufel, der die Tat mit Arglist begleitet. Das Gebot richtet sich nicht nur gegen den offenen Diebstahl, sondern auch gegen jede Form von Betrug und ungerechtem Vorteil. Es mahnt zur Achtung des Eigentums des Nächsten und stellt Gerechtigkeit und Vertrauen in den Mittelpunkt.

8. Gebot – „Du solt nicht falsch Gezeugnis reden widder deinen nehisten.“
Das Bild zeigt eine Gerichtsszene: Ein Mann tritt als Zeuge auf, hebt schwörend die Finger und spricht vor einem Richter. Doch über ihm beugt sich der Teufel und lenkt sein Wort – Sinnbild für die Lüge und den Verrat an der Wahrheit. Das Gebot ruft dazu auf, Wahrheit zu sprechen und das Ansehen des Nächsten nicht zu zerstören. Es schützt vor übler Nachrede, Intrige und Verleumdung und macht deutlich, dass das Wort selbst zur Waffe werden kann.

9. Gebot – „Du solt nicht begeren deines nehistenn Haus.“
Die Darstellung zeigt zwei Männer im Streit um Besitz: Goldmünzen und ein gefüllter Beutel liegen auf dem Tisch, die Hände greifen gierig danach. Über der Szene steht der Teufel, der das Begehren schürt und die Gier anfeuert. Das Gebot richtet sich nicht nur gegen den offenen Diebstahl, sondern gegen die innere Gier und das ungerechte Verlangen nach dem, was dem
Nächsten gehört.

10. Gebot – „Du solt nicht begeren seines Weibes, Knecht, Magd, Viehe oder was sein ist.“
Die Darstellung zeigt einen Mann, der nach der Frau seines Nächsten greift. Die Frau aber hebt abwehrend die Hand, ein klares Zeichen der Zurückweisung. Das Gebot erweitert das neunte, indem es jede Form von unrechtmäßigem Begehren erfasst – nicht nur Haus oder Besitz, sondern auch Ehepartner, Dienende und Lebendes. Es ruft zur Achtung der Grenzen des Nächsten auf.

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